Seminare, Fortbildung, Wildbiologische Gutachten
Der Antrieb, warum sich Menschen entscheiden die Jagdscheinprüfung abzulegen, ist vielfältig. Der Weg zum Bestehen der Prüfung führt
in der Regel über Jagdschulen in einem Zeitfenster von wenigen Wochen bis drei Monaten. Die Reputation einer Jagdschule spiegelt sich vorrangig in der
Erfolgsquote wieder. Die Ausbildung orientiert sich folglich insbesondere an prüfungsrelevanten Themen und Fragen der Landesjagdverbände. Das ist
alles nachzuvollziehen und verständlich.
Nun stehen die Jungjäger aber vor der Frage: Was nun, wie geht es weiter? Natürlich möchten alle auch gern jagen. Ohne Beziehungen zunächst
nicht immer einfach. Was wird von mir erwartet, welche Aufgaben habe ich (bzw. die Jagd), möchte ich einen Hund führen, welche Hunderasse passt zu
meinen jagdlichen Aktivitäten, wo jage ich (Feld oder Wald) usw.? Viele Fragen, die nicht selten mit einer verständlichen Unsicherheit verbunden sind,
denn jagdpraktische (Er-)Kenntnisse existieren noch nicht.
Die überwiegende Mehrzahl der Jäger in Deutschland sind sog. „Freizeitjäger“. Der Begriff ist weder despektierlich noch abwertend zu verstehen,
sondern macht deutlich, dass die Jagd einen Ausgleich zum Beruf darstellt und nicht dem Erwerb des Lebensunterhalts dient. Ausschließlich Förster und
Berufsjäger üben die Jagd aus beruflichen Gründen aus. Aus diesem Sachverhalt resultieren unter Umständen (häufig) diametrale Vorstellungen
zu den Zielen der Jagd.
Wirtschaftlich arbeitende Forstbetriebe betrachten den Wald verständlicherweise nicht nur aus einer ökologischen, sondern auch aus einer ökonomischen
Perspektive. Auch in den Forstbetrieben jagen mehrheitlich „Freizeitjäger“ mit einem limitierten Zeitbudget. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit, die Ressource
Zeit möglichst effektiv zu nutzen. Die nächtliche Bejagung von Schwarzwild an Kirrungen im Wald bereitet Jägern sicherlich Freude, ist im Hinblick auf
eine zielführende Reh- und Rotwildbejagung aber kontraproduktiv.
Insbesondere in Zusammenhang mit dem Klimawandel und der erforderlichen Wiederbewaldung mit standortgerechten, heimischen Baumarten nach Kalamitäten (Windwurf, Borkenkäfer)
kommt es, in Abhängig von der jagdpolitischen Ausrichtung, zu einer zunehmenden Spaltung in „gute“ und „böse“ Jäger auf Basis erlegter Stücke wiederkäuenden
Schalenwildes als einziger Bezugsgröße. Dieser Weg ist sicherlich kein Erfolgsrezept und führt in eine Sackgasse. Auffallend in der Diskussion um die jagdliche Praxis
ist das Fehlen belastbarer Daten zum praktizierten Handwerk Jagd und ein häufig festzustellender Kenntnisdefizit zur Biologie des Wildes, sowie wildbiologischen Zusammenhängen
bei den vorkommenden Schalenwildarten.
Leistungsangebot:
- Seminare und Fortbildungen (Theorie & Praxis), Vorträge
- Themen: Jagdmethoden und Schalenwildarten unter Berücksichtigung der Ressource Zeit, sowie Zielsetzungen handelnder Akteure und Jagderfolg
- Bewegungsjagden unter Einbeziehung von Größe und Umfeld (Verkehrswege, Siedlungen) von Jagdflächen (Vorbereitung, Durchführung, Auswertung, Einsatzmöglichkeiten und Auswertung von Stöberhunden)
- Paxis: Darstellung und Vertiefung der Theorie im Freiland (z.B. Wald, Feld, Wildpark). Bei Bewegungsjagdseminaren ggf. Besuch im Schießkino.
- Scheinwerfertaxation: Eine Methode zur Erfassung von Rot- (Dam-, Sika-)wild - Mindestbeständen als Basis für eine zielgerichtete Bejagung und Evaluierung der Bestandsentwicklung
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Zielgruppen:
Grundsätzlich alle Personenkreise, die sich im „Spannungsfeld von Wald und Wild“ bewegen. (Jung-)Jäger, Waldbesitzer, Forsten, Behörden, Hegegemeinschaften, Verbände…
Veranstaltungen können speziell gebucht und auf Zielgruppen und Themen ausgerichtet und vorbereitet werden. Regelmäßige Seminartermine für (Jung-)Jäger und zum
Themenkomplex Bewegungsjagd finden in der Regel im ersten Halbjahr eines Kalenderjahres (Februar, März, Juni, Juli) statt.
Weiterhin erarbeiten wir Gutachten zu den Themenkomplexen Wild, Wildlebensraum, Wald & Jagd.
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